Mittwoch, 25. Januar 2012

whatever happened to the trip

Einen wunderschönen Guten Tag.
Mittlerweile liegt die Reise nun gut 2 1/2 Jahre hinter uns, und der Blog ist immer noch nicht so richtig fertig. Auf grund mehrerer Nachfragen konnt ich mich dann tatsächlich mal aufraffen den Reisebericht zu Ende zu schreiben, da hier scheinbar ab und an schon nochmal wer vorbei schaut.
Also!
Noch am selben Abend als wir Griechenland erreicht haben, haben wir Verwandte von Henning auf einem Campingplatz in der Nähe von Igoumenitsa besucht. Das war quasi dann der Endpunkt der eigentlichen Reisen. Wir hatten unser Ziel Griechenland erreicht, und von nun ging es an den Rückweg.
Durch die Probleme mit der Zündung an Hennings Simson, haben wir ziemlich viel Zeit mit Warten verbracht, fast 6 Tage in Kroatien in der Nähe von Dubrovnik, ihr habt das ja gelesen. Wär das nicht 'dazwischen gekommen', hätten wir noch gut Zeit gehabt, vielleicht sogar bis nach Patras zu fahren, und von dort aus die Fähre nach Venedig zu nehmen. Aber so sollte es wohl nicht sein.
Nach zwei Tagen ordentlicher Rumhängerei auf dem Camping in der Nähe von Igoumenitsa, haben wir dann die Fähre für läppische 50 € pro Nase (incl Moped) nach Italien genommen.
Nach vierundzwanzig Stunden haben wir dann wieder festen Boden unter den Füßen. Fähren sind ja echt ulkig. Einerseits soll Alles immer möglich luxuriös und exklusiv und überhaupt aussehen, aber dann pennen auf sämtlichen Passagen Leute mit Schlafsack und Isomatte, uns eingeschlossen. Aber ich will mich ja gar nicht beklagen.
Da wir das Problem mit der Zündung wohl nur mit Austausch der Grundplatte (die hatten wir natürlich nicht als Ersatzteil dabei) hätten beheben können, und mit dem Austausch der Diode immer nur sympotmatisch behandelt wurde, hofften wir, dass wir mit dieser Methode noch die letzten etwa 1200Km bis nach Hause schafften. (Ich hoffe mal unter der (mittlerweile eh schon ausgestorbenen) Leserschaft befindet sich jetzt kein Simsongeek der auf Details pocht, wenn doch, kann man mich gern anschreiben :)
Das ging am ersten Tag auch super, wir haben gut 500 Km geschafft, was auf 50er Mopeds ja echt schon ne Nummer ist, und dann auch noch Passstraßen und alles durch Südtirol, aber schön wars.
Da war doch was? Achja! In Österreich fahren wir auf einer schönen Landstraße, links liegt ein kleiner Flughafen, und ach guck mal die schönen Flugzeuge dort! Kurz danach staune ich zum zweiten Mal, als ich vor mir die aufgestauten Autos sehe. Das geht schief. Vollbremsung, nach links ausweichen, und trotzdem mit dem Koffer am neuen BMW (na sowas aber auch!) hängen bleiben und sich lang machen. Auf der Gegenfahrbahn liegen und hoffen, wohl mehr unterschwellig als bewusst, dass kein Auto kommt. Es kommt auch keins.
Der Fahrer des BMWs nimmts gelassen, wir tauschen unsere Kontaktdaten aus, und kurz danach fahren wir weiter Richtung Bayern.
Und klar, wenn einem sowas passiert, hofft man, dass einem wenigstens am (vermeintlich) letzten Tag der Reise die Götter gnädig sind. Aber ich beschwer mich ja gar nicht, im Nachhinein sind das nämlich die Sachen die so eine Reise aus-, und erzählenswert machen.
Daraus ist jedoch nichts geworden, denn am nächsten Tag nach etwa 100Km versagt Hennings Zündanlage vollständig, und wir sind gezwungen abzuschleppen.
Hennings Moped also wieder im Schlepptau, fahren wir durch Instetten (kleines bayrisches Dorf, glaub ich), an einer Steigung verschalte ich mich (vom 3 und den 1, statt in den 2..), der Motor heult kurz auf, und danach bleiben wir stehen. Wie sich nachher herausstellte, hat sich der Kupplungskorb vom Kupplungsrad (mir fällt das genau Wort gerad nicht ein) losgescherrt.
So hat das Primärritzel keine Verbindung zum Getriebe mehr, da kann man dann echt gar nichts mehr machen. Ankicken klappt danach ebenso wenig.
Zufälligerweise passiert das ~200Meter entfernt von einer kleinen Werkstatt, in der BMW Motorräder restauriert werden. Wir klingen an der Tür, erläutern unser Problem, und kriegen prompt die Zusage, die Werkstatt nutzen zu dürfen. Hier können wir das Problem mit meiner Kupplung lösen, und können übers Internet auch einen Simsonhändler in der Nähe ausfindig machen, der uns die benötigte Zündanlage schenkt (!). Die ganze Aktion dauert zwei Tage, während denen wir bei der Familie mit der BMW Werkstatt im Garten übernachten.
Es ist immer wieder toll zu sehen, welche Gastfreundschaft einem als Reisenden zu Teil wird. Solche Begnungen machen die Reise aus. Das hat auch schon Ted Simon vor uns festgestellt: 'Die Unterbrechungen sind die Reise'
Die letzten 500km von Instetten nach Ennepetal haben wir dann am Samstag, dem 1.August, ohne besondere Vorkommnisse hinter uns gebracht, und erreichen abends unsere Heimatstadt.
That's it.







4 Kommentare:

  1. Hey, schön das du dir noch die Mühe gemacht hast den Bericht fertig zu beschreiben. Jetzt ist er vollständig. Wäre schade darum gewesen. Wenn ihr mal wieder eine 50er Tour machen wollt, meldet euch mal...

    www.slooowrider.de

    Gruß Bastian

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  2. Super Reisebericht!!
    Hat echt spaß gemacht den Bericht zulesen!!
    Echt Super!!!
    Weiter so und viel Sitzfleisch :)

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  3. Gerade Euren Bericht in MotorradAbenteuer gelesen :) Einige Ecken kannte ich auch vom Befahren, Albanien und Co. hatten wir auf einem Griechenland Trip ausgespart, da nahmen wir die Fähre Ancona-Igoumenitsa. Alles per F800 GS natürlich nicht soooo spektakulär...

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  4. Habt ihr super gemacht, hab euren Bericht erst heute gelesen(20.01.2015)Das ist noch wahrer Pioniergeist, der heute vielfach vermisst wird.macht unbedigt weiter so.Ihr könnt unbedingt stolz auf euch sein.
    VG
    Franz aus der Nähe von Graz

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